FAQ


Stichprobe

 

Einsatz bei jüngeren Kindern (< 8 Jahre)

 

Die KIDSCREEN Fragebögen wurden an einer Stichprobe von Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 18 Jahren entwickelt. Für diese Zielgruppe wurden die Items entwickelt, werden Normwerte angeboten und wurden die T-Werte berechnet. Nach unserer Erfahrung funktioniert der KIDSCREEN auch bereits bei 7-Jährigen sehr gut. 

Grundsätzlich können Sie den KIDSCREEN beispielsweise auch bei 6-jährigen Kindern einsetzen. Es könnte allerdings sein, dass diese relativ jungen Kinder einige Fragen nicht verstehen bzw. einige Fragen unpassend sind – je nach untersuchter Stichprobe. Denkbar wären zur entsprechenden Anpassung leichte Veränderungen der Wortwahl, die allerdings beschrieben und diskutiert werden müssten. Achten Sie außerdem darauf, dass für jüngere Befragungsgruppen keine Normdaten zur Verfügung stehen und dass die T-Werte auch nicht unter Einbeziehung von 6-Jährigen berechnet wurden. Wir würden in einem solchen Fall zur eigenständigen Berechnung von Summenwerten raten.

Sehr gerne möchten wir an dieser Stelle auch die Gelegenheit nutzen, Ihnen das ebenfalls sehr interessante Instrument KINDL-R kurz vorzustellen: Der KINDL-R ist ein generisches Instrument zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren. Der KINDL-R wurde bisher in zahlreiche Sprachen übersetzt sowie in zahlreichen nationalen und internationalen Studien eingesetzt. Mit 24 Items ist der KINDL-R ein kurzes, methodisch geprüftes und flexibles Instrument. Es liegen drei Versionen des KINDL-R für verschiedene Alters- bzw. Entwicklungsstufen vor. Zudem werden für jede Altersversion des KINDL-R eine Selbstbefragungs- und eine Fremdbefragungsversion angeboten.

 

Einsatz bei jungen Erwachsenen (> 18 Jahre)

 

Der Einsatz des KIDSCREEN bei älteren Personen ist grundsätzlich möglich. Es ist jedoch zu beachten, dass nur für die Altersgruppe von 8-18 Jahren Normwerte vorliegen und die T-Werte basierend auf den Werten der Referenzstichprobe (8- bis 18-Jährige) berechnet werden. Demnach würden in wir einem solchen Fall zu einer eigenständigen Berechnung von Summenwerten raten. 

Alternativ werden am häufigsten der SF-36 oder der WHOQOL-BREF im Erwachsenenalter eingesetzt. Beide können für rein ältere Befragungsgruppen eingesetzt werden. Sollte es sich jedoch um eine alterstechnisch gemischte Befragungsgruppe handeln, liefern diese Instrumente keinen direkt vergleichbaren Wert zum KIDSCREEN.

Sollte der Begriff „Schule“ für eine ältere Zielgruppe bzw. Teilnehmer:innen, die nicht mehr in die Schule gehen, nicht mehr passend sein, kann dieser z.B. durch den Begriff „Berufsschule“, „Studium“ oder auch „Beruf“ erweitert werden.

 

Einsatz bei Menschen mit Trisomie 21 (Down-Syndrom)

 

Der KIDSCREEN (speziell der KIDSCREEN-27) wurde bereits in einigen Studien mit Menschen mit Trisomie 21 eingesetzt (Erwachsene, Jugendliche und Kinder). Der KIDSCREEN eignet sich in diesem speziellen Fall besser für Erwachsene als andere Instrumente die sonst eingesetzt werden, da er leichter zu verstehen ist. Hier finden Sie zwei relevante Studien zu dem Thema:

 

  • Graves RJ, Graff JC, Esbensen AJ, Hathaway DK, Wan JY, Wicks MN. Measuring health-related quality of life of adults with Down syndrome. American journal on intellectual and developmental disabilities. 2016 Jul;121(4):312-26.
  • Rofail D, Froggatt D, de la Torre R, Edgin J, Kishnani P, Touraine R, et al. Health-Related Quality of Life in Individ-uals with Down Syndrome: Results from a Non-Interventional Longitudinal Multi-National Study. Advances in therapy. 2017;34(8):2058-69

 

Benötigte Stichprobengröße

 

Die benötigte Stichprobengröße ist abhängig von der Fragestellung und den Analysen, die in der jeweiligen Studie durchgeführt werden soll, und nicht von dem Instrument (KIDSCREEN). Hier kann eine vorgeschaltete Poweranalyse Aufschluss geben. Einen spezifischen Richtwert gibt es nicht. Generell gilt: je größer die Stichprobe, desto aussagekräftiger die Ergebnisse. 

 

Zielperson Proxy-Fragebogen

 

Die Proxy-Version wurde so entwickelt, dass sie von einem Elternteil aus der Perspektive des Kindes beantwortet werden kann. Daher sind als Zielpersonen die Eltern oder andere Erziehungsberechtigte/Bezugspersonen geeignet, deren Verhältnis eng genug sein sollte, um sich in das Kind hineinzuversetzen. Die Beantwortung durch beispielsweise Lehrer:innen ist somit unter den meisten Umständen nicht zielführend.