FAQ


Auswertung

 

Für detailliertere Fragen empfehlen wir Ihnen, sich an eine Statistikberatung Ihrer Institution zu wenden oder ein Seminar/Onlineschulung für SPSS zu besuchen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir nicht jede Frage beantworten können, insbesondere dann, wenn Sie spezifisch für Ihre Studie ist.

 

Fehlende Werte

 

Systematische Fehlwerte (KIDSCREEN-10)

Die Syntax zur Berechnung der T-Werte für den KIDSCREEN-10, erlaubt höchstens einen Fehlwert. Daher kann diese Syntax nicht angewendet werden, wenn in Stichproben systematisch mehr als ein Item fehlt (z.B., weil einzelne Themenbereiche, wie Schule nicht zutreffend sind). Die einzige Möglichkeit, die Forscher:innen bleibt, die den KIDSCREEN-10 trotzdem einsetzen möchten, ist die Berechnung eines Index-Scores, basierend auf den auswertbaren Items. Dieses Vorgehen sollte jedoch unbedingt als Limitation diskutiert werden. Außerdem ist ein direkter Vergleich mit anderen Studien, die eine Auswertung gemäß dem Manual durchgeführt haben, nicht möglich.

 

Fehlwerte bei Proxy-Fragebögen

Es wurde nur eine Syntax erstellt, für Fehlwerte bei Selbstangaben von Kindern, nicht aber für Proxyangaben. Es wurde bereits versucht, diese bestehende Syntax nachzuvollziehen und für Eltern anzupassen; dies war allerdings noch nicht möglich.

 

T-Werte

 

Bedeutung der “Transformed to 0-100”-Skalen

Die Transformation von Skalen auf 0-100 bietet eine Möglichkeit, unterschiedliche Skalen zu vergleichen. Dadurch können Ergebnisse des KIDSCREEN mit anderen Skalen, die auf 0-100 transformiert sind, verglichen werden.

 

Total-Score für KIDSCREEN-52 und KIDSCREEN-27

Es existieren keine Total Scores für den KIDSCREEN-52 und KIDSCREEN-27. Bei diesen Fragebögen werden stets die unterschiedlichen Skalen berechnet. Einzig der KIDSCREEN-10 ergibt einen aus allen 10 Items gebildeten gesamten Index-Score.

 

Berechnung von Summenwerten (sum scores) anstelle von T-Werten

Es ist möglich Summenwerte anstelle von T-Werten für den KIDSCREEN zu berechnen. Durch die Berechnung von T-Werten ist jedoch der Vergleich zu Normdaten und anderen Studien möglich. Für die Berechnung von Summenwerten liegen keine Syntaxen vor.

 

Cut-off-Werte

 

Die Gruppenwerte einer Untersuchungsgruppe können mit den Werten der Referenzpopulation verglichen wer-den. Es liegen spezifische Referenzwerte für unterschiedliche Länder, nach Geschlecht und für zwei unterschiedliche Altersgruppen vor Werte innerhalb eines definierten Bereichs um den Refe-renzwert können als durchschnittlich betrachtet werden. Bei Gruppen mit einem höheren Wert kann von hoher gesundheitsbezogener Lebensqualität (HRQoL) ausgegangen werden. Bei Gruppen mit niedrigeren Werten von einer geringen HRQoL. In Gruppen mit niedriger HRQoL sollte den besonderen Gründen für diese niedrigen Werte nachgegangen werden. 

Schwellenwerte, um Ergebnisse als „normal“ oder „auffällig“ einzuteilen, können durch „Referenzwert +/- ½ Standardabweichung“ berechnet werden. Die Gründe für diese Berechnung sind statistische Überlegungen: Der Bereich „Referenzwert +/- ½ Standardabweichung“ umfasst in einer normalverteilten Stichprobe 38% der Stichprobe und jeweils 31% liegen über- bzw. unterhalb dieses Bereichs.

 

Generell handelt es sich bei dem KIDSCREEN nicht um ein klinisches Instrument, weshalb es keine Cut-off-Werte zwischen „gesund“ und „krank“ o.ä. gibt. Grenzwerte sollten immer in Hinblick auf die Forschungsfrage und in Anlehnung an bestehende Literatur festgelegt werden.

 

Vergleiche über die Zeit

 

Sollen Ergebnisse über eine gewisse Zeit verglichen werden, können sowohl Rohwerte als auch transformierte Skalen oder auch T-Werte eingesetzt werden, da die Umrechnung für die Skalen immer gleich angewendet wird. Dadurch werden Ergebnisse nicht verändert und bleiben vergleichbar.

 

Signifikante Veränderungen über die Zeit

Bei den Ergebnissen von „klinisch signifikanten Unterschieden” zu sprechen ist problematisch, da hinter der gesundheitsbezogenen Lebensqualität keine explizite Diagnose steht. Bei T-Werten <40 kann von einer niedrigen, bei T-Werten >60 von einer hohen Lebensqualität ausgegangen werden. 

Sollen die Teilnehmer:innen in Gruppen eingeteilt werden, kann sich also mit der SD beholfen werden. Ob eine Abweichung jedoch ab einer SD oder bereits ab einer halben SD relevant ist, muss auf Grundlage der entsprechenden Literatur abgewogen werden. 

 

Übereinstimmung des Selbst- und Elternberichts

 

Zum Proxy-Problem, bzw. zum Vergleich der Daten, die von Kindern und Jugendlichen erhoben wurden mit den Angaben der Eltern, können wir Ihnen folgende Publikationen aus dem Bereich „Quality of life“ empfehlen:

  • Eiser, C., Morse, R. (2001). Can parents rate their child's health-related quality of life? Results of a sys-tematic review. Qual Life Res 10, 347–357. https://doi.org/10.1023/A:1012253723272
  • Ellert, U., Ravens-Sieberer, U., Erhart, M. & Kurth, B.-M. (2011): Determinants of agreement between self-reported and parent-assessed quality of life for children in Germany-results of the German Health Inter-view and Examination Survey for Children and Adolescents (KiGGS). Health and Quality of Life Outco-mes; 9, 102. https://doi.org/10.1186/1477-7525-9-102 
  • Sattoe, J.N., van Staa, A., Moll, H.A. et al. (2012). The proxy problem anatomized: child-parent disagree-ment in health related quality of life reports of chronically ill adolescents. Health Qual Life Outcomes 10, 10. https://doi.org/10.1186/1477-7525-10-10
  • Upton, P., Lawford, J., Eiser, C. (2008). Parent-child agreement across child health-related quality of life instruments: a review of the literature. Qual Life Res. 17(6), 895-913. https://doi.org/10.1007/s11136-008-9350-5